Die Zielgruppe analysieren und die Unternehmensphilosophie festhalten
Bei der Erstellung eines Styleguides muss die Unternehmensphilosophie bzw. die Corporate Identity ebenso berücksichtigt werden wie die angepeilte Zielgruppe. Um diese zu ermitteln, sind umfangreiche Datenerhebungen und -analysen notwendig: Es gilt, Alter, Geschlecht, Bildungshintergrund, Lebensumstände und Interessen der Zielgruppe so genau wie möglich zu definieren. Nur wer seinen Kunden bzw. Leser kennt, kann auch zielgruppengerechte Websites mit entsprechendem Content erstellen. Ebenso sollte der Styleguide die Unternehmensphilosophie sowie Ziele und das Wording beschreiben: Für was steht das Unternehmen und welche Worte können bzw. sollen primär auf der Website verwendet werden, um Kunden und Lesern die eigenen Ideale zu vermitteln?
Wording, Farbgebung und Schriftarten definieren
Das Unternehmensbild und die Daten über die Zielgruppe sollten dann auch in die Vorgaben zur Websitegestaltung einfließen. Um den Wiedererkennungswert zu erhöhen, greifen die meisten Websites beispielsweise die Farben des Firmenlogos auf. Aber auch die Zielgruppe beeinflusst die Farbgebung: So weisen Websites, die sich an ein jugendliches Publikum richten, meist eine auffälligere Farbgebung auf als Websites für eine ältere Zielgruppe. Letztere bevorzugt meist ein schlichteres Design mit gedeckten Farben. Häufig kann man bei einer jungen Zielgruppe mit unüblichen Schriftarten Interesse wecken, während ein klassischer Stil wiederum für Seriosität steht. Wichtiger als solche Überlegungen sollte aber stets die Lesbarkeit sein: Denn eine ausgefallene Schriftart, die nur schwer lesbar ist, wird auch jüngere Websitebesucher abschrecken.
Der Styleguides sollte zudem Angaben darüber enthalten, welche Farben, Worte, Icons usw. auf keinen Fall benutzt werden sollen. Einige negativ konnotierte Reizworte können beim Leser beispielsweise Assoziationen wecken, von denen sich die Website bzw. das dahinterstehende Unternehmen distanzieren möchte. Gleiches bei der Farbgebung und Grafiken: Welche Farbkombinationen sind unerwünscht? Welche Bildinhalte sollten vermieden werden?
Solche Richtlinien zu unerwünschten Inhalten gehören auch in einen guten Styleguide.
Auch die Details muss der Styleguide klären
Je genauer die Vorgaben sind, desto weniger kosten- und zeitintensive Nachbearbeitungen sind später notwendig. Der Styleguide sollte die Richtlinien daher so detailliert wie möglich festhalten: Die Farben sollten z. B. deutlich mit Hex-Codes, RGB-Werten und zugehöriger Abbildung definiert werden. Durch eine kurze Beschreibung lässt sich schnell erklären, wie die vorgesehenen Farben auf den Betrachter wirken. Außerdem muss stets deutlich sein, welche Farben für welche Elemente vorgesehen sind. Dementsprechend muss man für Icons, Button-Elemente, Banner oder Logos festlegen, wo sie platziert werden und welche Farben sie enthalten dürfen.
Eine grafische Übersicht ist hierbei oft übersichtlicher als eine Erklärung nur über Text. In solch einer Grafik kann man auch Angaben zur Spaltenbreite und Zeilenhöhe machen; so sieht der Designer direkt, wie das Ganze auf der fertig gestalteten Seite ungefähr aussehen soll. Auch Größenangaben zu den Bildern, Icons und dem Logo sind sinnvoll.
Genauso sollte den vorgeschriebenen Schriftarten ein Verwendungszweck und eine bestimmte Schriftgröße zugewiesen werden: Wo und wie darf man welche Schriftart nutzen? Idealerweise enthält der Styleguide auch direkt Beispiele für die Verwendung (die verdeutlichen, welche Schriftart man für die Hauptüberschrift wählt, welche für die Zwischenüberschriften und welche im Fließtext). Ebenso sollten Angaben zum Zeilenabstand, dem Einzug und den Abständen zwischen den einzelnen Seitenelementen enthalten sein.