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On-Premises, in die Cloud oder doch hybrid?

Die erste Frage, die uns Unternehmen stellen, wenn es um eine Neu- und Umstrukturierung ihrer IT-Landschaft geht, ist, welches Bereitstellungsmodell sich am besten für sie eignet. Klassisch im eigenen Rechenzentrum On-Premises, ausgelagert in der Cloud oder eher als hybrides Modell? Nun das kommt darauf an: Welche Anforderungen Sie erfüllen müssen, wie viel Kapital Sie investieren möchten und wie flexibel Sie bei der Skalierung Ihrer Lizenz- und Geschäftsmodelle bleiben möchten.

Wir stellen Ihnen die verschiedenen Bereitstellungsodelle mit ihren Vor- und Nachteilen vor.

On-Premises

Setzt ein Unternehmen beim Lizenz- und Nutzungsmodell für serverbasierte Software bzw. Computerprogramme auf eine Installation in der eigenen IT-Umgebung, so spricht man von einer On-Premises-Nutzung. Das bedeutet, dass die Verantwortung für Betrieb und Wartung der Software allein beim Lizenznehmer liegt. Dies hat den Vorteil, dass dieser maximale Kontrolle über alle Daten und Zugriffe hat. On-Premises ist das klassische Bereitstellungsmodell, jedoch verliert es in Zeiten von Cloud-Computing und zunehmender Flexibiltät von Märkten und Geschäftsmodellen zunehmend an Bedeutung. Dennoch kann es besonders für Unternehmen, die hohe Datenschutzanforderungen erfüllen müssen, durchaus Vorteile haben.

Vorteile

  • Maximale Kontrolle über Ihre Daten und Zugriffe
  • Erfüllung europäischer Datenschutzanforderungen
  • Einmalige Kosten zur Lizenzierung von Softwareprodukten
  • Unabhängigkeit von externen Dienstleistern und Lizenzanbietern
  • Zugriff auf Anwendungen auch ohne Internet gewährleistet
  • Tiefe Integration in die eigene Infrastruktur

Nachteile

  • Hohe Ausgaben für Hardware, Wartung und Sicherheit
  • Hoher zeitlicher und technischer Aufwand für Aktualisierungen, Updates und Backups binden Ressourcen
  • Laufende Kosten für Software-Updates, Support und ggf. Nachlizenzierungen
  • Fehlender Support nach Auslauf von Update-Zyklen
  • Nicht flexibel skalierbar


Private Cloud

Eine Private Cloud kann muss aber nicht ebenfalls im eigenen Rechenzentrum gehostet werden. Sie unterscheidet sich jedoch dahingehend von einer On-Premises-Nutzung, dass die Software nicht fest auf den eigenen Rechnern installiert ist, sondern durch Cloud-Dienste im Mietmodell bezogen wird. Hierbei ist jedoch entscheidend, dass nur Ihr Unternehmen auf die Ressourcen (Server, Hardware usw.) der gemieteten oder selbstgehosteten Private Cloud Zugriff hat. Die Private Cloud verbindet daher die hohe Sicherheit einer On-Premises-Lösung mit der hohen Skalierbarkeit einer Cloudlösung.

Vorteile

  • Individuell an Ihr Unternehmen anpassbar
  • Infrastrukturkapazitäten können flexibel angepasst werden
  • Hohe Sicherheit
  • Cloud Features zur hohen Skalierbarkeit

Nachteile:

  • Bei eigenem Hosting Verwaltungsaufwand vergleichbar mit On-Premise-Nutzung der Systeme
  • Bei Fremdhosting zumeist teuerer als die Public Cloud


Public Cloud

Mit der Public Cloud werden IT-Services über das Internet bereitsgestellt. Firmen können Ressourcen dieser öffentlichen Cloud mieten und auf diesen ihre Anwendungen betreiben. Die Verwaltung und Wartung liegt bei dem Betreiber der Cloud. Dies hat den Vorteil, dass Unternehmen bedarfsgerecht skalieren und so kosteneffizient ihre IT betreiben können. Gleichzeitig profitieren sie von dem Sicherheits-Know-how der Cloudanbieter und müssen sich nicht selbständig um die Sicherheit der eigenen Systeme kümmern.

Vorteile

  • Abonnement-Service kann bedarfsgerecht angepasst werden, sodass Lizenzen jederzeit skaliert werden können
  • Reduzierung der eigenen Hardware-Ausgaben
  • Freisetzung interner Ressourcen, da Wartung, Support und Sicherheit der Hardwarekomponenten beim Cloud-Anbieter liegt

Nachteile

  • Keine freie Anbieterwahl, da nicht alle ein DSGVO-konformes Hosting ermöglichen
  • Verbindung über das öffentliche Internet eröffnet prinzipelle Sicherheitsrisiken
  • Erreichbarkeit oder Leistung von Cloud-Dienste können durch gemeinsame Nutzung derselbe physische Maschine mit anderen eingeschränkt werden

Hybrid Cloud

Die Hybrid Cloud verbindet die Vorteile von On-Premise bzw. Private Cloud-Nutzung und Public Cloud: Unternehmen entscheiden sich hierbei, bestimmte Anwendungen auf eigenen Rechnern zu betreiben, andere jedoch in die Public Cloud auszulagern, um Kosten zu sparen. So haben sie volle Kontrolle über sensible Daten, die im eigenen Rechenzentrum liegen, bei gleichzeitig höchster Skalierbarkeit einer Public Cloud-Nutzung.

Vorteile

  • Flexibel skalierbar, bedarfsgerecht anpassbar
  • Spart Ressourcen bei Wartung und Sicherheit
  • Oft günstiger als reine Public Cloud
  • Sicherheit für sensible Daten und kritische Anwendungen durch Nutzung von On-Premise bzw. Private Cloud-Strukturen.

Nachteile

  • Zusätzlicher Aufwand
  • Sicherheit kann nur durch klare Regeln garantiert werden

Welche Form der Bereitstellung letztlich die passendste ist, hängt ganz von den individuellen Bedürfnissen eines Unternehmens ab.